Rekonstruktion der Kunstsammlung von Dr. Walter Blank, Köln

Dr. Walter Blank, undatiert. © Klaus Blank
Haus der Familie Blank in Köln, Lohrbergstraße 27, undatiert. © Klaus Blank

Informationen zur Familie

Rekonstruktion der Kunstsammlung von Dr. Walter Blank, Köln

Provenienzforschungsprojekt in Kooperation mit Herrn Klaus Blank, finanziert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste



Der 1889 in Hörde, Westfalen, geborene Walter Blank schloss sein Medizinstudium 1914 in Bonn mit einer Promotion ab und wurde im Ersten Weltkrieg als Oberstabsarzt an die Westfront einberufen. Er heiratete Martha Herzstein, die 1891 in Witten geboren worden war und aus einer Kaufmannsfamilie stammte. Nach Kriegsende 1918 lebte das Ehepaar in Köln, wo sich Walter Blank mit einer Privatpraxis und später als Leiter der Röntgenabteilung des Jüdischen Krankenhauses im Stadtteil Ehrenfeld als Internist und Facharzt für Radiologie etablierte. Als Vorstand der Deutschen Röntgen-Gesellschaft war er auch wissenschaftlich tätig und entwickelte mit seinem Bruder Dr. med. Fritz Blank neue Verfahren in der Röntgentechnologie.

Martha und Walter Blank interessierten sich für moderne Kunst und engagierten sich politisch in der Weimarer Republik. Sie standen in enge Verbindung zum Kölnischen Kunstverein. Das Ehepaar baute eine Kunstsammlung auf, zu der Werke von Max Pechstein, Marc Chagall, Frans Masereel, Maurice de Vlaminck, Karl Hofer und Ernst Barlach gehörten.

Am 20. April 1936 floh Walter Blank zusammen mit seinen Söhnen nach Antwerpen, nachdem er unmittelbar zuvor von seiner vorgesehenen Verhaftung durch die Gestapo erfahren hatte. Seine Frau war bereits 1935 verstorben. Er ließ sein Haus, das Inventar und die Kunstsammlung zurück.

Dr. Blank ging mit seinem ältesten Sohn weiter nach Spanien, wo er sich den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg anschloss. Am 18. Mai 1938 starb er in Matarò bei Barcelona.

Ziel des Forschungsprojektes ist die Rekonstruktion der Kunstsammlung von Walter Blank, die Dokumentation der Verlustumstände und die Ermittlung des Verbleibs der Kunstwerke.

Ansprechpartner

beate-schreiber_1_3-4
Beate Schreiber
FaCTS & FILES
T: +49 (0)30 / 480 986 20
schreiber@factsandfiles.com

Mehr Information zum Projekt